Time is up!
Menschliche Aktivitäten haben eindeutig die globale Erwärmung verursacht, vor allem
durch die Emission von Treibhausgasen. [...] Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche Wohlergehen und die planetare Gesundheit (sehr hohes Vertrauen).
Das Zeitfenster, in dem eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle gesichert werden kann, schließt sich rapide (sehr hohes Vertrauen).[...]
Die in diesem Jahrzehnt getroffenen Entscheidungen und durchgeführten Maßnahmen werden sich jetzt und für Tausende von Jahren auswirken (hohes Vertrauen).
Synthesebericht zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht (AR6) Version vom 11. Juli 2023
„Die Jury hat ihr Urteil gefällt und es ist vernichtend. Dieser Bericht des Weltklimarats, Arbeitsgruppe 31 [...], ist eine Litanei von gebrochenen Klimaversprechen. Es ist eine Akte der Schande. Eine Auflistung der leeren Versprechen, die uns auf den sicheren Pfad in eine unbewohnbare Welt bringen. Wir sind auf der Überholspur in die Klimakatastrophe.“
UN-Generalsekretär António Guterres am 4.4.2022
"Wir sind die letzte Generation, die etwas gegen den Klimawandel tun kann"
Barack Obama" 08.2015
Was kann ich tun?
Jeder einzelne kann sehr viel tun. Es gibt folgende Bereiche (grob nach Wichtigkeit sortiert):
- Persönlicher Handabdruck
- Politisches / gesellschaftliches Engagement
- Persönlicher Fußabdruck
Persönlicher Handabdruck - Wofür nutze ich meine Zeit und Arbeitskraft
Wenn du für ein Unternehmen arbeitest, das den Klimaschutz verhindert oder deine Kunden dies tun ... dann höre damit auf!
Solange du nicht im Niedriglohnsektor arbeitest, hast du fast immer eine Wahl. Selbstbetrug an dieser Stelle ist gängig aber nicht hilfreich. Wenn die Werbung oder Zulieferbetriebe für z.B. die fossile Industrie oder Branchen, die für Tierleid oder die Zerstörung unserer natürlichen Ressourcen zuständig sind, wegfallen, dann wird und dann darf der "Markt regeln".
Politisches / gesellschaftliches Engagement - Wählen, drüber reden, in Aktion treten
Aktion: Nicht jeder traut sich in Aktion zu treten und in Konflikt mit Klimawandel-Leugnern oder der Polizei zu geraten, um Aufmerksamkeit zu generieren. Nicht jeder hält jede Protestform für richtig, aber zumindest zu den Klima-Demos kann man gehen. Man braucht dort auch kein Schild zu tragen und keine albernen Sprechchöre zu skandieren. Mann muss nur zählbar sein. Es macht einen Unterschied, ob 1.000 Menschen oder 1.000.000 Menschen auf die Straße gehen.
Wählen: Keine der etablierten größeren Parteien macht ausreichend gute Klimapolitik. Entweder man wählt also eine Partei wie die Tierschutzpartei, die auch im Punkte Klimaschutz gut aufgestellt ist oder Volt, die nicht ganz so links oder hippie-mäßig daherkommt oder man wählt bei den großen Parteien zumindest das kleinste Übel und das sind trotz allem Die Grünen und Die Linke.
Drüber Reden: Each one teach one - Jeder, der sich informiert hat und das Ausmaß der Bedrohung und die große Menge an Optionen, die wir nur noch für extrem kurze Zeit haben (IPCC), verstanden hat, sollte dieses Wissen im eigenen Kreis verbreiten. Dies kann sich sehr mühsam gestalten, aber wenn jeder nur einen einzigen Menschen im Monat erreicht und man mit 20.000 informierten Menschen beginnen würde, dann wären es nach einem Jahr 82 Millionen Menschen - für Deutschland ausreichend. ;-)
Außerdem kann man Initiativen starten im Netz oder in der "echten" Welt: gemeinsame Suffizienz (Reduktion, Selbstbegrenzung, Vermeidung) oder Subsistenz (Gemeinschaftsgarten, Gemeinschaftsnutzung von Geräten etc., Wohnprojekte, Repair Cafés).
Persönlicher Fußabdruck - trotz allem auch wichtig
Aktivist:innen vermeiden es seit einiger Zeit zunehmend diesen Bereich zu nennen, weil man hier die größte Gegenwehr erfährt, weil der CO2-Fußabdruck eine Erfindung der Ölkonzerne ist (um von den großen Playern abzulenken und auf den individuellen Bereich zu verweisen) und weil die anderen Bereiche mindestens genauso wichtig sind.
Dennoch ist es natürlich alles andere als egal, ob man in diesem Sektor richtig handelt; zum einen, weil eine richtige Verhaltensweise in diesen Bereichen natürlich die gesamte Krise beenden könnte, wenn alle mitmachen würden, zum anderen aber auch, weil es wichtig ist, dass Menschen die gesellschaftlichen "interstitiellen" Zwischenräume füllen mit einem modernen, progressiven, alternativen Leben. Mit einem Leben aus der Zukunft, das gesünder, besser und nachhaltiger ist, das dem Wohlbefinden aller dient und nicht nur dem Wohlstand einiger.
"Die Zukunft ist schon da, sie ist nur ungleichmäßig verteilt." (William Gibson)
Und so können einige Menschen diese Zukunft schon heute vorleben und anderen Menschen deren Machbarkeit beweisen. Großen gesellschaftlichen Umbrüchen gingen im Laufe der Geschichte stets Vorreiter voraus, die Neuland erkundet und dabei der Zukunft den Weg bereitet haben.
Darauf sollte man achten:
- Fossile Energieträger meiden (bei Strom, Heizung, Fortbewegung)
- Tierprodukte meiden
- Autos meiden
- Fast Fashion und neue Kleidung meiden; wenn, dann fair & öko; 2nd hand ist okay
- Flugreisen meiden
- Keine neuen elektronischen Geräte kaufen; 2nd hand ist okay
- Keine Flächen versiegeln
- Natur und Tiere einfach mal in Ruhe lassen
Du fragst dich mittlerweile, ob du wirklich genug über die Klimakrise weißt? Du möchtest mehr Informationen aus seriösen Quellen und von Menschen, die sich gut auskennen, die ihr Wissen aber auch gut vermitteln können?
Halte Augen und Ohren offen und gönn' dir Bücher, Videos, Podcasts, Vorträge und Diskussionen von und mit:
- Maja Göpel
- Friederike Otto
- Mark Benecke
- Harald Lesch
- Volker Quaschning
- Stefan Rahmstorf
- Mai Thi Nguyen-Kim
- Luisa Neubauer
Und meide Informationen, die gefärbt sein könnten durch diese Denkfabriken
Hier eine kleine Auswahl interessanter Videos...